Kunstgewerbe

Dem Kunstgewerbemuseum und seiner fantastischen Sammlung gilt seit vielen Jahren mein Interesse. Während unendlich vieler Führungen habe ich mich Stück für Stück durch die riesige Sammlung gearbeitet und immer wieder neue Entdeckungen gemacht.

 

Mich interessiert das Leben der Menschen von früher, ich suche nach sinnlichen Erfahrungen, die die Lebenswelten früherer Jahrhunderte für uns lebendig werden lassen.

 

Wie fühlte es sich an, etwa 1750 in einem Kleid mit Reifrock und Korsett auf einem Rokokostuhl zu sitzen, von Porzellan zu speisen, den Diener um ein Glas Wein vom Getränkebuffett zu bitten, dabei barocke Tafelmusik zu hören und sich womöglich über einen Floh zu ärgern, der gerade unter der Hochfrisur zwickt?

 

Wie fühlte es sich an, in Florenz um 1450 in einer Truhe nach den Vorräten, nach Waffen oder Kleidung zu wühlen, umgeben von Tapisserien, während das Feuer im offenen Kamin knistert?

 

Wie fühlte es sich an, am Arm des Gatten im Krinolinenkleid um 1860 eine Promenade entlang zu flanieren, nach Hause zu kehren ins gründerzeitliche Heim, umgeben von schweren Möbeln voller Nippes, dunklen Wandvertäfelungen und warmen Teppichen? 

 

Gleichzeitig interessiert mich die technische Seite des Kunstgewerbes:

Woraus besteht Glas, wie formt man es, wie wird es farbig, und wie entstehen die Muster?

Wie wurden die mittelalterlichen Reliquiare hergestellt, wie funktioniert Email und Filigran?

Wie konstruierte man Möbel, wie entstanden Intarsien, wie funktionieren die mechanischen Möbel?

Warum dauerte es Jahre, bis ein Bildteppich fertig war?

Wie nähte man eine Robe des 18. Jh.?

 

Antworten auf diese und sehr viele weitere Fragen erhält man im Kunstgewerbemuseum. Dort ist alles ausgestellt: Möbel, Kleidung, Porzellan, Wandverkleidungen, Goldschmiedearbeiten, Glas.

Und zwar vom 9. bis zum 20. Jh.!

 

 

 

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